Ich muss grundsätzlich hungrig aussehen. Dabei habe auch ich in den letzten 20 Jahren 10 Kg und 3 Konfektionsgrößen zugenommen. Parallel steigend zur Anzahl der Stunden auf meinem Bürostuhl.
Jedenfalls ist es auffällig wie viele meiner Klienten mir etwas zu essen mitbringen. Vielleicht liegt es daran, dass im Büro regelmäßig drei Tassen mit Kaffee-oder Teeresten herum stehen, aber niemals ein angebissenes Brot. Das Spektrum der Naturalien ist groß. Wobei sich natürlich immer die Frage stellt : darf ich Geschenke, und sei es nur ein frischgebackener Pfannkuchen morgens um 8:30 überhaupt annehmen? Aber mein Respekt vor der Kultur und Höflichkeit gegenüber des fast 80jährigen Mütterleins aus Armenien verbietet es mir den köstlich duftenden Fladen abzulehnen. Einfacher ist es da mit deutschen Senioren und mitgebrachten Pralinen. Denn die überleben nur so lange bei mir – die Pralinen – bis die Kollegin von nebenan das Büro auf der Suche nach Nervennahrung betritt. Sozusagen ist dieses Geschenk also gar nicht für mich. In wirkliche Gewissensbisse bringt mich der liebenswürdige türkische Herr, wenn er breit grinsend mit einem dampfenden Kebab vor mir steht – vor allem wegen der nachfolgenden Klientenberatung.